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Wolfgangs Blog

Reiseberichte von Orten an denen ich niemals war und solchen, die ich wirklich gesehen habe

Frauenauto

Nicht mit dem eigenen Auto in den Osten zu fahren hat ein paar Vorteile. 3 Stunden von Dresden nach Hause sind Rekord, und bei entsprechender Fahrplanung lassen die sich bestimmt auch noch senken.
Ein Nachteil war allerdings der Mietwagen den ich dort gefahren bin. Gebucht hatte ich VW Polo oder vergleichbar. Bekommen habe ich ein Fiat 500 Cabriolet mit einem 1.2 Liter Motor. Bei über 400 mm Längenunterschied und gut 10 % weniger Leistung als der Polo mit gleich wenig Hubraum lässt sich über "vergleichbar" nur noch mit Bauchschmerzen diskutieren.
Normalerweise würde ich jetzt einen Bericht schreiben mit dem krampfhaften Versuch, etwas positives zu erzählen. Ist hier sinnlos, deshalb habe ich mir einen anderen Ansatz überlegt. Ich versuche herauszufinden, für wen dies das richtige Auto sein könnte.
Dass es kein Auto für Männer ist glaubt mir vermutlich jeder von euch, der so eines schon einmal gesehen hat. Also etwas für Frauen, aber für was für Frauen?
Das Auto hindert einen gleich mehrfach am schnell fahren, einerseits durch die vollkommene Abwesenheit von Leistung, andererseits durch unerträgliche Pfeiftöne durch zahlreiche undichte Stellen bei Geschwindigkeiten ab 53 km/h. Das wirkt sich leider nichtmal positiv auf den Verbrauch aus, denn sobald die Steigung der Strasse ein halbes Grad übersteigt, muss man in niedrigen Gängen bei hohen Drehzahlen fahren, um sich überhaupt zu bewegen. Die Momentanverbrauchsanzeige quittiert das mit Werten, die die meines Corrados auf der selben Strasse bei der eineinhalbfachen Geschwindigkeit übertreffen. Ja, das habe ich ausprobiert. Für Frauen, die gerne mit dem Auto aus Städten heraus fahren scheint es also nicht gedacht zu sein.
Das Fahrwerk schafft den seltenen Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort, weder das eine noch das andere zu sein. Es scheinen also auch keine Frauen angesprochen werden zu sollen, die gerne sportlich fahren. Oder komfortabel.
Der Kofferraum ist winzig. Frauen die shoppen gehen sind also auch die falsche Zielgruppe.
Durch das Heckfenster kann man kaum etwas sehen, statt dessen gibt es eine akustische Einparkhilfe. Damit fällt eine weiter Zielgruppe, Frauen die rückwärts einparken können. Und das sind, entgegen des Klischees, eine ganze Menge Kundinnen, die gerade flöten gehen. Mir fiel zu diesem Zeitpunkt meiner Überlegungen keine nennenswert grosse Zielgruppe mehr ein.
Meine Erfahrungen mit diesem Auto erzählte ich heute einer jungen Frau, die das nur lässig mit den Worten "Also ich find den schön." kommentierte. Das lieferte mir auch, wie die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen, die angedachte Zielgruppe des Autos: Frauen, denen es scheissegal ist, wie ein Auto fährt. Und das behaupten doch nun einige Frauen von sich.
 
erstellt von Wolfgang am 08.10.2010, 21:23 Uhr

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